Luzifer

Künstler: Anicetas Puškorius Entstehungsjahr: 1979 m.

Ein starker Akzent der litauischen Folklore ist die Skulptur „Luzifer“ (Anicetas Puškorius, 1979), die dicht am Rande des Abhangs zum Tannental steht. Das Tannental ist wie ein natürliches Amphitheater im Wald, das von Sicheldünen gebildet wird (ebenso wie der Evaberg). Diese Stelle war schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ein Festplatz für die Mittsommerfeiern der Lietuvninkai. So nannte man die litauischsprachige Bevölkerung, die auf der anderen Haffseite lebte; bis zu 1000 Personen kamen alljährlich über das Haff zu den religiös geprägten Zusammenkünften in der geheimnisvollen Atmosphäre des Tannentals. Die Tradition war besonders lebendig in der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg, wurde aber auch noch in der Zwischenkriegszeit gepflegt.

Die Skulptur „Luzifer“ bildet den Auftakt zu der Serie von „Teufeleien“ mit Hexen- und Teufelsgestalten. Die Kunsthistorikerin Alė Počiulpaitė besuchte 1979 den damals noch neuen Skulpturenpark und führte die Ursprünge der Darstellung von Hexen und Teufeln auf die Maskenkunst und die humorvolle Volksbildhauerei zurück. Der eigentümliche Charakter dieser Skulpturengruppe in Juodkrantė spiegelt gleichsam die Besonderheit der Natur und des Lebens auf der Nehrung wider. Was hier passend erscheint, würde anderswo wohl mit Unverständnis aufgenommen. Die „Teufeleien“ entsprechen besonders gut der Stimmung der Urlauber, die sich gern von unerwarteten Eindrücken überraschen lassen.

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